Dachbeschichtung ist kein Ausbildungsberuf
Die Dachbeschichtung (Dachpfannenbeschichtung - Dachziegelbeschichtung) gehört laut zweier Gerichtsurteile zwar zum Kerngeschäft des Dachdecker- bzw. des Malerhandwerks, die selben Urteile erlauben aber auch, dass Dachbeschichtungen von so genannten «handwerksähnlichen» (vgl. Anlage B HWO) Betrieben, zum Beispiel dem Holz- Bautenschutzgewerbe ausgeführt werden dürfen. Und genau hier liegt der Hase im Pfeffer. Holz- Bautenschutz darf jeder anmelden, gleich ob Kaufmann, oder ungelernt, Hausfrau oder Rentner. Die einzigen Zugangsvoraussetzungen sind Volljährigkeit und die Fähigkeit eine Unterschrift zu leisten. Learning by doing also. Manche schaffen es, die Mehrzahl aber nicht. Genau so sehen aber die Erfahrungen mit der Dachbeschichtung aus.Ein Dach beschichten verspricht ein schnelles Geschäft
Seit Einführung des Euros haben sich die Marktpreise für normale Dachbeschichtungen im Schnitt irgendwo zwischen 15 und 22 Euro je Quadratmeter eingependelt. Viel zu viel für jemanden, der weder Zeit und Geld in die eigene oder die Ausbildung seiner Mitarbeiter investiert hat. Zu viel für jemanden der kein Grundlagenwissen hat, um eine gute Dachfarbe von einer schlechten (die gute kostet) zu unterscheiden.Zu viel für jemanden, der Maschinen mit mangelhafter Leistung an Stelle von High-End Geräten benutzt. Und viel zu viel für jemanden, der keine Ahnung von Applikationstechniken hat, insbesondere auf Dachsteinen, ein Sammelsurium an Streifen, Wolken und Fehlstellen hinterlässt. Auch kommt niemand, der ein Dach beschichten will, ohne Grundlagenwissen aus. Auch wenn es einige wenige Holz- und Bautenschützer gibt, die es wirklich drauf haben und wo ein Dach in guten Händen ist, aus unserer Sicht sind hier die Erfahrungen mit der Dachbeschichtung eher schlecht, bis katastrophal.